Sind Sie auf meiner Seite gelandet weil Sie auf der Suche nach einem neuen Teil aus Leder sind?
Manchmal sind Sachen die man ersetzen will ja wirklich kaputt; die Nähte lösen sich auf, das Leder ist aufgearbeitet und schon löchrig, vom Innenfutter sind nur noch Fetzen übrig.
Dann ist es wirklich an der Zeit etwas neues zu kaufen.
Und dann hoffe ich natürlich daß Sie in meinem Shop fündig werden.
Aber oft ist es ja auch so daß wir eine Sache ersetzen wollen, weil sie einfach schäbig aussieht, technisch wäre sie noch ganz passabel. Bei Teilen aus Leder wie Taschen oder Bekleidung, nervt es oft zusätzlich daß sie, falls es regnet, Wasser aufsaugen. Im schlimmsten Fall färben sie dann auch noch ab.
Hier sollten Sie es erstmal mit Lederpflege versuchen. Ich bin sicher, Sie werden positiv überrascht sein.
Achtung: die folgenden Pflegetipps sind für glatte Ledesorten. Sie sind nicht für Wildleder oder Nubuk geeignet.
Zuerst sollten Sie den Artikel sanft reinigen. Staub und loser Schmutz können mit einer Reinigungsbürste für Schuhe (gibt es im Schuhfachhandel) gut entfernt werden. Dazu den Gegenstand sanft aber gründlich abbürsten.
Sollte es notwendig sein, können Sie mit einem ganz leicht (!) angefeuchtetem Stofflappen auch viele klebrige Verschmutzungen von glattem Leder gut entfernen. Achten Sie aber darauf daß Sie nicht viel oder fest reiben. Wischen Sie über alle Flächen des Gegenstands. Probieren Sie das mit dem feuchten Lappen aber vorher bitte an einer Stelle aus, die möglichst nicht von Aussen sichtbar ist; es könnte sein daß Farbe abgelöst wird und es nach dem Trocknen zu Farbveränderungen kommt. Das ist bei hochwertigem Leder zwar selten der Fall, aber Vorsicht ist angeraten, speziell bei stark farbigen und hellen Ledern. Was sich nicht leicht und schnell entfernen lässt, kann durch hartnäckige Reinigungsversuche noch viel mehr auffallen.
Hartnäckige und eingezogene Flecken, wie z.B. Kuli (geht definitiv nicht mehr weg), Saft, oder ähnliches sollten Sie ignorieren und unter "Patina" einordnen.
Wenn der Gegenstand wieder vollständig trocken ist, wird er mit einem guten, farblosen Lederfett (gibts auch im Schuhfachhandel oder Drogerie) eingefettet. Nehmen Sie dazu ein kleines Läppchen aus ungefärbtem Baumwollstoff und verteilen Sie das Fett ganz sparsam auf allen Flächen.
Legen Sie bei diesem Arbeitsschritt Zeitungspapier oder einen Stofflumpen unter, um Ihre Kleidung und Möbel vor dem Fett zu schützen. Das Läppchen lassen SIe, wenn Sie fertig sind, einfach in der Dose mit dem Lederfett. Wenn Sie wieder etwas pflegen wollen, haben Sie dann gleich einen gut gefetteten Lappen parat.
Viel hilft beim Leder fetten nicht viel; zu viel Lederfett zieht nicht ein und Sie werden Probleme haben, das überschüssige Fett zu entfernen. Also sparsam arbeiten.
Lassen Sie das Fett nun über Nacht bei Zimmertemperatur einziehen.
Falls Sie doch zuviel Lederfett erwischt haben, sehen Sie das am nächsten Tag an den weisslichen Schlieren auf Ihrem Lederteil.
nehmen Sie jetzt ein nicht fusselndes Stück Stoff zur Hand und entfernen Sie damit alles überschüssige Fett. Vergessen Sie keine Stelle und gehen Sie auch in kleine Ecken. Zum Schluss sollten Sie mit einer Polierbürste für Schuhe (gibt es auch im Schuhgeschäft) den Gegenstand sorgfältig polieren. Sie sorgen damit für eine optimale Feinverteilung des Fetts und für schönen Glanz.
Das Ergebnis Ihrer Mühe ist ein Lederteil das glänzt, sich weich und geschmeidig anfühlt und vor Wasser wieder gut geschützt ist. Abgestossene Stellen sehen wieder viel besser aus und die Farben sind satter, alte Flecken die sich nicht mehr entfernen lassen fallen viel weniger auf.
In ganz hartnäckigen Fällen können Sie die Behandlung nach einigen Tagen noch einmal wiederholen.
Viel benutzten Gegenständen sollte man diesen Service ein- bis zweimal im Jahr gönnen. Vor und nach dem Winter ist optimal.
Die Sachen halten so länger, sehen besser aus, auch die Patina wird schöner und sie sind unempfindlicher.
Sie können auf diese Weise Taschen, Kleinlederwaren, Gürtel, Sättel, Bekleidung u.s.w. behandeln, vorrausgesetzt es handelt sich um Glattleder.
Eine Erfolgsgarantie kann ich Ihnen hier leider nicht geben, aber ich bin ziemlich sicher daß Sie ein gutes Ergebnis haben werden, wenn Sie sich genau an meine Anleitung halten. Und bei einem Gegenstand, den man so wie er ist, nicht mehr haben will, da kann man doch auch mal was ausprobieren, oder?